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Wortes, Andy.«
Doch der junge Regisseur reagierte kaum. Sein Blick war starr auf
die Geschehnisse auf der kleinen Bühne gerichtet.
Obwohl es in der Lagerhalle relativ kühl war, bildeten sich winzige
Schweißtropfen auf seiner Stirn.
»Nicht jetzt, Paige«, hauchte er nur. Seine Stimme schien dabei
regelrecht zu zittern.
Paige hob die Augenbrauen und machte einen Schritt zurück. Klar,
dass Andy als Regisseur ganz auf die Szene konzentriert war.
Schließlich war das sein Job. Allerdings hatte er gestern bei den
Dreharbeiten auch die Zeit gefunden, ein paar Worte mit Paige zu
wechseln.
Was soll's, dachte die junge Hexe, wahrscheinlich war Andy nur so
abweisend, weil da vorne auf der Bühne sein großes Regie-Vorbild
agierte. Und das verdammt überzeugend.
Paige trat wieder an die Seite ihrer Schwester. Gebannt
beobachteten die beiden, wie der kleine Werwolf sich langsam erhob,
den Kopf drehte, um sich umzuschauen, und dann vom Altar sprang.
Landreau lachte laut und dämonisch auf.
»Schnitt!«, rief Andy.
Im selben Augenblick flammten die Hauptscheinwerfer wieder auf,
und die Nebelmaschine stellte ihre Arbeit ein.
Landreau räusperte sich und trat von der Bühne herunter. »Na, wie
war ich? Sind Sie zufrieden, Maestro?«, fragte er den jungen
Regisseur lächelnd.
»Sie waren großartig. Vielen Dank, Mister Landreau. Diese Szene
wird ein absoluter Höhepunkt meines Films. Ich kann Ihnen gar nicht
sagen, wie & «
Aber Landreau hatte Andy bereits wieder den Rücken zugekehrt.
Aus seinen milchig-blauen Augen blickte er Paige an.
»Und wie hat es Ihnen gefallen, junge Dame? War ich für Sie
überzeugend genug?«
Paige schluckte. Sie hatte das Gefühl, als könnte Landreau mit
seinen unheimlichen Augen bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
»Mehr als überzeugend«, sagte sie schließlich und musste dazu mit
einem Kloß im Hals kämpfen.
Landreau grinste. »Tja, das macht wohl meine Erfahrung. Ich
meine, immerhin habe ich mich sechzig Jahre lang mit Schwarzer
Magie befasst  hinter der Kamera. : Semper aliquid haeret9 , wie der
Lateiner sagt. : Etwas bleibt immer hängen9 .« Gustav Landreau lachte
heiser auf. Paige und Phoebe waren nicht die Einzigen, denen dabei
ein Schauer über den Rücken lief.
Landreau selber blieben die Reaktionen auf seinen Auftritt nicht
verborgen  und er genoss es sichtlich. Der alte Regisseur wandte sich
wieder an Andy. Es schien den jungen Mann nicht zu stören, dass
Landreau ihm vorher einfach den Rücken zugekehrt hatte. »Wenn Sie
mich dann entschuldigen, Mister Stewart«, sagte Landreau zu ihm,
»ich denke, meine Aufgabe hier ist beendet. Für heute. Sie wissen ja,
wo Sie mich finden. Guten Abend.«
»Guten Abend, Sir«, erwiderte Andy hastig. »Und vielen Dank.
Für alles.«
Meine Güte, dachte Phoebe. Dass er vor dem alten Sack nicht auf
die Knie geht, ist aber auch alles.
Dann wandte sich Landreau wieder den beiden Schwestern zu und
deutete eine Verbeugung an.
»Es war wirklich zauberhaft, Sie beide kennen zu lernen. Meine
besten Empfehlungen an Ihre Schwester.«
Mit einem Grinsen reichte Landreau Paige und Phoebe die Hand.
Dann schritt er durch die Halle auf den Ausgang zu.
Phoebe konnte sich täuschen, aber sie hatte das Gefühl, dass ein
allgemeines Aufatmen durch die Filmcrew ging, als Landreau das Tor
aufzog und die Halle schließlich verließ.
»Was für ein gruseliger Kerl«, sagte Paige halblaut.
»Allerdings.« Phoebe nickte zustimmend. »Wahrscheinlich hat er
Recht  es färbt wohl irgendwann ab, wenn man sich sein ganzes
Leben lang nur mit Monstern und Ungeheuern beschäftigt.«
»Na, das sind ja tolle Aussichten«, grinste Paige.
Eine Sekunde später trat Andy auf die beiden zu. Er wirkte jetzt
wieder freundlich und entspannt, die Schweißtropfen auf seiner Stirn
waren verschwunden. »Na, wie hat euch Mister Landreau gefallen?
Ein einzigartiger Mann, was?«
»Einzigartig. So könnte man das wohl nennen«, nickte Paige.
»Ja, ich bin wirklich froh, dass ich ihn für eine Gastrolle in
: Scream X-Treme9 gewinnen konnte.« Andy schien den Unterton in
Paiges Stimme gar nicht bemerkt zu haben.
In diesem Moment tauchte Tim Sorvino hinter Andy auf. In seinen
Armen hielt er die nun wieder leblose Werwolf-Puppe. »Wenn du
mich und meine Figuren nicht mehr brauchst, packe ich sie wieder in
ihre Kisten und verschwinde für heute, okay?«, fragte er. Er tat, als ob
Phoebe und Paige gar nicht da wären.
»Alles klar, Tim«, antwortete Andy. »Du hast auch wirklich
großartige Arbeit geleistet. Vielen Dank.«
Tim Sorvino blickte seinen Regisseur einen Augenblick lang
schweigend an. »Ja, danke«, sagte er dann nur und verschwand mit
seiner pelzigen Puppe.
»Wisst ihr was?«, fragte Phoebe und blickte sich demonstrativ in
der Halle umher. »Ich schaue mich noch ein wenig um. Vielleicht
kann ich hier noch etwas lernen.«
»Ja, mach das, Phoebe«, sagte Paige dankbar. Die Filmcrew packte
ihre Ausrüstung bereits wieder zusammen, und viel zu sehen würde es
heute sicherlich nicht mehr geben. Phoebe tat das nur, damit sie und
Andy noch ein paar Minuten allein sein konnten.
Dafür schulde ich ihr etwas, dachte Paige. Dann lächelte sie Andy
an. »Wie bist du eigentlich an diese gruselige alte Vogelscheuche
gekommen?«, fragte sie den jungen Regisseur.
»An Mister Landreau? Oh, ich war schon immer ein Fan seiner
Filme. Ich bin mit den Wiederholungen der alten Streifen im
Kabelfernsehen aufgewachsen. Streng genommen ist Landreau der
Grund, warum ich damals mein Jura-Studium geschmissen habe.«
Paige blickte Andy erstaunt an. »Du hast mal Jura studiert?«
Andy nickte und blickte zu Boden, als ob ihm das peinlich wäre.
»Na ja, das war der Wunsch meiner Eltern. Mein Vater besitzt eine
gut laufende Kanzlei in L.A., und die sollte ich eines Tages
übernehmen. Aber meine Liebe galt schon immer dem Film. Also
habe ich nach zwei Semestern Jura aufgegeben und mich an der
Filmhochschule eingeschrieben. Du hättest mal erleben müssen, wie
meine Eltern getobt haben.«
Paige runzelte die Stirn. »Aber als Regisseur kann man doch auch
eine Menge Geld verdienen?«
»Das schon. Na ja, wenn man Glück hat. Aber meine Eltern sind
da sehr altmodisch. Für sie sind Filmemacher immer noch fahrendes
Volk, das durch die Provinz tingelt und in Spelunken billige Filme
vorführt. Zumindest haben sie sich für ihren einzigen Sohn eine
andere Karriere vorgestellt. Und mich kurzerhand enterbt.«
»Das gibt's doch nicht«, sagte Paige fassungslos. »Ich dachte, so
etwas gibt es nur noch, na ja, im Film.«
»Leider nicht.« Andy lachte freudlos auf. »Man könnte sagen, ich
habe eine Menge aufgegeben, um meinen Traum zu verwirklichen.
Eine ganze Menge. Aber : Scream X-Treme9 wird mein großer [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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