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könnten, würden sie helfen. Sie hätten alle die größte Achtung vor Mrs. Badcock gehabt
und ihren starken Gemeinsinn bewundert. Für die »St. John's Ambulance« habe sie gute
Arbeit geleistet und viel getan.
Dann begann er wieder von vorne, nicht mit denselben Worten, aber dem Inhalt nach
war es das gleiche. Niemand hätte hilfsbereiter sein können als Mr. Preston. Gleichzeitig
ließ er auch durchblicken, wie weit dieses Ereignis von der künstlichen Welt der Studios
entfernt war. Und auch von Mr. Rudd und Miß Gregg und jedem anderen
Hausbewohner, die trotzdem alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um den
Chefinspektor zu unterstützen. Zur Bestätigung nickte er mehrmals. Craddock ergriff die
Gelegenheit am Schopf und sagte in die entstandene Pause hinein:
»Vielen herzlichen Dank.«
Er sagte dies sehr gelassen, doch in einem so endgültigen Ton, daß Mr. Preston seinen
Redeschwung verlor. »Hm  «, machte er und schwieg wieder.
»Sie meinten, ich könne ein paar Fragen stellen?«
»Natürlich! Natürlich! Schießen Sie los!«
»Ist dies hier der Ort, an dem sie starb?«
»Mrs. Badcock?«
»Mrs. Badcock. Ist dies der Ort?«
»Ja, natürlich. Genau hier. Oder jedenfalls ... also, ich kann Ihnen sogar den Sessel
zeigen.«
Sie standen in der Halle am oberen Ende der Treppe. Preston ging ein kurzes Stück den
Gang entlang und deutete auf einen ziemlich unecht wirkenden Eichensessel.
»In dem ist sie gesessen«, erklärte Preston. »Sie sagte, ihr sei nicht gut. Jemand lief weg,
um irgendein Mittel zu holen, und dann starb sie einfach, hier in dem Sessel.«
»Ich verstehe.«
»Ich weiß nicht, ob sie bei einem Arzt in Behandlung war. Wenn man festgestellt hatte,
daß ihr Herz ...«
»Mit ihrem Herzen war alles in Ordnung«, erwiderte Craddock. »Sie war kerngesund.
Sie starb an der sechsfachen Dosis eines Mittels, dessen offizielle Bezeichnung ich
vergessen habe und das allgemein unter dem Namen Calmo bekannt ist.«
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»Ich kenne es, ich kenne es«, sagte Preston. »Hin und wieder nehme ich es selbst.«
»Tatsächlich? Wie interessant. Taugt es etwas?«
»Es ist hervorragend. Es möbelt auf und beruhigt gleichzeitig, wenn Sie verstehen, was
ich meine. Natürlich nur«, fügte er hinzu, »in der richtigen Menge.«
»Ist das Mittel hier im Haus vorrätig?«
Er kannte die Antwort, doch er stellte die Frage, als habe er keine Ahnung. Preston war
die Ehrlichkeit in Person. Er erwiderte, ohne lange zu überlegen: »Haufenweise.
Sicherlich liegt in jedem Medizinschränkchen eine Packung.«
»Was uns die Arbeit nicht gerade erleichtert.«
»Natürlich nicht«, stellte Preston nüchtern fest. »Sie kann das Zeug auch genommen
haben und wußte nicht, daß sie allergisch drauf war.«
Craddock wirkte nicht überzeugt. Preston seufzte und meinte:
»Die Höhe der Dosis wurde einwandfrei festgestellt?«
»Ja. Es war eine tödliche Menge. Außerdem nahm Mrs. Badcock keine solchen Mittel.
Soviel wir erfahren haben, nahm sie höchstens mal ein Aspirin oder
Natriumbicarbonat.«
Preston schüttelte den Kopf. »Das gibt uns wirklich Rätsel auf, wirklich!«
»Wo haben Mr. Rudd und seine Frau die Gäste empfangen?«
»Genau hier«, rief Preston und kehrte in die Halle am Ende der Treppe zurück.
Chefinspektor Craddock stellte sich neben ihn und blickte zur gegenüberliegenden
Wand. In der Mitte hing eine Madonna mit Kind, er nahm an, die Kopie eines bekannten
Werkes. Die Ma donna im blauen Mantel hielt den Jesusknaben empor, und Mutter und
Kind lächelten. Eine kleine Gruppe von Menschen stand auf jeder Seite, die Blicke zum
Kind erhoben. Ein heiteres Bild, dachte Craddock. Rechts und links des Gemäldes
befanden sich zwei schmale Fenster. Die Wirkung war sehr reizvoll, und Chefinspektor
Craddock konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wo hier die Ursache für
Manna Greggs Entsetzen hätte sein können.
»Natürlich kamen immer wieder Gäste die Treppe herauf?« fragte er.
»Ja, aber nicht ständig. Sie erschienen in kleinen Gruppen, manche habe ich geholt,
andere schleppte Ella Zielinsky an, Mr. Rudds Sekretärin. Es sollte alles ungezwungen
und heiter sein.«
»Waren Sie hier, als Mrs. Badcock eintraf?«
»Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich mich nicht erin nere, Chefinspektor. Ich
hatte eine Liste mit Namen und zog immer wieder los und holte die Gäste. Ich stellte sie
vor, brachte ih nen etwas zu trinken und verschwand, um die nächste Fuhre zu holen.
Damals kannte ich diese Mrs. Badcock noch nicht, und ihr Name stand auch nicht auf
meiner Liste.«
»Und Mrs. Bantry?«
»Ach ja, die frühere Besitzerin, nicht wahr? Ich glaube, daß sie und Mrs. Badcock und
ihr Mann ungefähr zur gleichen Zeit ein trafen. Und der Bürgermeister auch.« Er schwieg
einen Augenblick. »Er trug seine dicke Amtskette. Seine Frau begleitete ihn, sie hat
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gelbes Haar und steckte in was Königsblauem mit Fransen. Ich erinnere mich wieder.
Ich habe ihnen keine Drinks besorgt, weil ich wieder weg mußte, um Nachschub
heranzuschleppen.«
»Wer hat ihnen denn etwas zu trinken besorgt?« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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